Mittwoch, 4. Dezember 2024

Von Behindertensportlern lernen – Schulprojekt des Hölty-Gymnasiums in Celle

Behindertensportlerinnen und-sportler sind mit ihren besonderen Lebenswegen, ihrer Persönlichkeit und ihren Leistungen Vorbilder – auch für nichtbehinderte Menschen.

Seit dem Jahr 2012 bietet der BSN (Behinderten-Sportverband Niedersachsen) die Gelegenheit einen Einblick in das Leben und die Welt dieser Sportler zu erhalten und führt dieses erfolgreiche Projekt regelmäßig an interessierten Schulen in Niedersachsen durch.

Am Dienstag den 29.Oktober 2024 wurde dieser besondere Projekttag mit ca. 60 Schülern des 11. Jahrgangs des Hölty-Gymnasiums in Celle durchgeführt.

Die Schüler wurden in Gruppen aufgeteilt, damit wirklich jeder in den Genuss der Podiumsveranstaltung und des anschließenden Workshops kommen konnte.

Während der Podiumsveranstaltung, mit unterhaltsamen und interessanten Beiträgen über den BSN von NDR-Moderator Andreas Kuhnt, konnten die Schüler mit dem erfolgreichen Behindertensportler im Rollstuhlbasketball Jan Sadler ins Gespräch kommen, und auch persönliche Fragen stellen.

So erzählte er auch von den Alltagsproblemen, die trotz guter Barrierefreiheit in Hannover immer wieder zu bewältigen sind, und von seiner eindrucksvollen sportlichen Karriere.

Jan Sadler hat seit seiner Geburt eine Rückenmarkserkrankung (Spina Bifida), er kann zwar wenige Schritte gehen, ist aber die meiste Zeit auf seinen Rollstuhl angewiesen.

In diesem Jahr hatte er mit der Rollstuhlbasketball Nationalmannschaft die Bronzemedaille bei den Paralympics in Paris geholt, die hatte er zum Anschauen und bewundern für die Schüler im Gepäck.

Jan Sadlers Herz schlägt aber voller Leidenschaft für seinen Verein „Hannover United“, er hat das Team seit 12 Jahren mit aufgebaut, und ist jetzt Mannschaftskapitän eines jetzt sehr jungen Teams.

Zwischendurch wurden Kurzfilme gezeigt, in denen Sportler, die zur Wahl des Behindertensportlers des Jahres nominiert sind, vorgestellt wurden. Die Filme zeigten außerdem die verschiedenen Sportarten, die mit den unterschiedlichsten Behinderungen ausgeübt werden können, wie die Menschen zu dem Sport gekommen sind und wie wichtig der Sport ist, um mit der Behinderung besser klarzukommen.

Nach der Podiumsveranstaltung ging es in die Turnhalle zum Workshop mit dem ehemaligen Nationalspieler Philip Schorp und Kollegen von Jan Sadler.

Philip Schorp hatte mit 16 Jahren einen Schlittenunfall und ist seitdem Querschnittsgelähmt. Seine Leidenschaft zum Rollstuhlbasketball entdeckte er noch während seines Klinikaufenthalts.

Philip Schorp erklärte den aufmerksamen Schülern zunächst den Unterschied zwischen den Alltagsrollstühlen, den Sportrollstühlen und deren Kosten.

Nach der Einführung in den Rollstuhlbasketballsport und dem Sportgerät Rollstuhl, ging es direkt zu den praktischen Übungen.

Die Schüler setzten sich in die bereitgestellten Rollstühle und folgten Philip Schorps Anweisungen: Rückwärtsfahren, Vorwärtsfahren, Fortbewegung mit Ball, Dribbling, Koordination, Ball auf den Korb werfen – den Schülern wurde bei all den Übungen klar, welche besonderen Anforderungen dieser Sport mit sich bringt, und bewunderten die Leistungsfähigkeit des Sportlers.

Das Projekt von „Behindertensportlern lernen“ soll unter anderem der Entwicklung und Förderung der Inklusion an den beteiligten Schulen dienen, Berührungsängste abbauen und für die Lebenssituation von Menschen mit Behinderungen sensibilisieren, damit ein gelassener und natürlicher Umgang miteinander entstehen kann.

Unterstützt wird das Projekt von der Niedersächsischen Lotto-Sport-Stiftung, Stiftung Sparda-Bank Hannover und der Heiner-Rust-Stiftung.

Weitere Infos: www.bsn-ev.de

Editha Urich
Redaktion Celler Presse
Fotos: Editha Urich

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