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VdK kritisiert ungleiche Unterstützung:
„Menschen in Existenznot nicht allein lassen“

Angesichts der finanziellen Notlage vieler Menschen durch die anhaltend hohe Inflation mahnt der Sozialverband VdK Niedersachsen-Bremen zu mehr sozialer Gerechtigkeit. Zum Anlass nimmt er den gleichnamigen Aktionstag am 20. Februar.

Kritik übt der VdK vor allem an der Umsetzung des niedersächsischen Härtefallfonds: „Der Grundgedanke der Unterstützung von Menschen, die aufgrund der gestiegenen Preise in finanzielle Not geraten sind, war durchaus positiv“, so Landesvorsitzender Friedrich Stubbe. Die Umsetzung aber habe sich als Flop erwiesen. Die Einführung des Härtefallfonds komme zu spät und die Vorgaben seien derart engmaschig, dass überhaupt nur einzelne Antragsteller in Frage kämen. Bedürftige Personen müssen vor der Gewährung dieser Hilfe alle anderen Unterstützungsmöglichkeiten wie Sozialleistungen, Wohngeld usw. ausgeschöpft haben. Auch Absprachen mit dem Energieversorger müssen bereits getroffen sein. „Dieser Fonds sollte ursprünglich rasch auf den Weg gebracht werden, um Menschen in der Not und besonders durch den kalten Winter zu helfen. Nun aber blühen bereits die Krokusse, und wir fragen uns wirklich, wer überhaupt diese Hilfe in Anspruch nehmen kann?“, empört sich der VdK-Chef angesichts der hohen Auflagen und langen Entwicklungszeit.
Eine weitere Ungerechtigkeit sieht der VdK-Landesverband beim Umgang mit der Entlastung von Energiekosten: „Für Privathaushalte hat der Staat den Dezember-Abschlag der Strom- und Gasrechnung übernommen und Preisbremsen auf den Weg gebracht. Wer aber mit Heizöl, Kohle, Pellets oder Flüssiggas heizt, der wartet bislang vergeblich auf staatliche Hilfe. Von sozialer Gerechtigkeit für die Menschen kann dabei nicht die Rede sein.“ Gerade Älteren und Geringverdienern habe die Inflation sprichwörtlich den Boden unter den Füßen weggerissen, denn sie haben keine Reserven, auf die sie zurückgreifen können, weiß Stubbe.
Aus der Sozialrechtsberatung kennt man beim VdK Niedersachsen-Bremen viele Menschen, die unter normalen Umständen mit ihrem kleinen Einkommen oder der Rente über die Runden kommen. Die hohe Inflation hat die Situation aber völlig verändert. „Sie haben keine Ersparnisse und brauchen jetzt Hilfe. Dabei ist es Aufgabe eines Sozialstaates, den Menschen in Existenznot unter die Arme zu greifen und niemanden allein zu lassen“, appelliert Friedrich Stubbe zum Welttag der sozialen Gerechtigkeit.

Christina Diekmann
Foto: geralt / Pixabay

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