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Wohnungsnotstand spitzt sich für Menschen mit Behinderung zu / Aktion Mensch warnt vor zunehmender Ausgrenzung auf dem Wohnungsmarkt

Der Rekord-Wohnungsmangel in Deutschland hat eine zunehmende Diskriminierung von Menschen mit Behinderung auf dem Wohnungsmarkt zur Folge: Je knapper das Angebot, desto schlechtere Chancen haben diese, eine barrierefreie und bezahlbare Wohnung zu finden. Eine aktuelle Studie des Bündnisses „Soziales Wohnen“ hatte das Wohnungsdefizit für 2023 auf 700.000 beziffert.

„Vor diesem Hintergrund wird sich die Situation für Menschen mit Behinderung weiter verschlechtern“, warnt Christina Marx, Sprecherin der Aktion Mensch. „Gerade mal zwei Prozent der Wohnungen und Häuser in Deutschland sind vollständig barrierefrei.“ In einer alternden Gesellschaft wird der Bedarf an barrierefreiem Wohnraum sogar noch steigen. Derzeit fehlen rund 2,5 Millionen barrierearme Wohnungen in Deutschland. Bis 2035 wird der Bedarf auf über 3,7 Millionen ansteigen. Zudem wird Wohnen aufgrund der aktuellen Krisen für viele Menschen unbezahlbar.

Wohnen ist ein Menschenrecht

Das mangelnde Angebot erschwert die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung – obwohl durch UN-Behindertenrechtskonvention und Bundesteilhabegesetz inklusives und selbstbestimmtes Wohnen gesetzlich garantiert wird. Jüngere Menschen, die keine Wohnungen finden, müssen dann beispielsweise bei ihren Eltern wohnen bleiben, ältere Menschen werden eher auf Wohnheime ausweichen müssen.

Die Aktion Mensch fordert daher verstärkte Anstrengungen aller Akteure: “Wir brauchen mehr sozialen Wohnungsbau, mehr Förderprogramme und mehr Barrierefreiheit. Auch innovative Wohnkonzepte können dazu beitragen, Inklusion und Teilhabe beim Wohnen voranzubringen”, betont Christina Marx.

Die Aktion Mensch engagiert sich für inklusives und barrierefreies Wohnen durch die Förderung zahlreicher Projekte, die eigenständiges Wohnen fördern und Barrierefreiheit in den Fokus rücken, zum Beispiel die WG 6plus4 in Dresden. Hierbei handelt es sich um die erste inklusive Wohngemeinschaft in Sachsen, in der sechs Menschen mit und vier Menschen ohne Behinderung selbstbestimmt zusammenleben. Spieleabende, WG-Partys oder gemeinsame Ausflüge mit der WG-Hündin gehören hier zum Alltag. Die Plattform WOHN:SINN bündelt Tipps, Kontakte und Informationen zu inklusiven Wohnformen, darunter Haus- oder Wohngemeinschaften, in denen Menschen mit und ohne Behinderung zusammenleben. Gefördert wird das Projekt durch die Stiftung der Aktion Mensch.

Außerdem bietet die Aktion Mensch umfangreiche Fachinformationen auf dem Portal inklusion.de, zum Beispiel Tipps für barrierefreies Bauen.

Zusatzinformationen zum Thema Inklusives Wohnen

PR
Foto: Aktion Mensch – Thilo Schmuelgen

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