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Selbstbewusst – stark und entscheidend

Am gestrigen Donnerstag hat die digitale Informationsveranstaltung des Projektes „Selbstbewusst – stark und entscheidend – Stärkung der Bewohner*innenvertretungen“ stattgefunden. Das Projekt, das von den drei Partner*innen Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft, Bundesvereinigung Lebenshilfe und Lebenshilfe Niedersachsen durchgeführt wird, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Rechte von Bewohnervertretungen in Wohneinrichtungen von Menschen mit Beeinträchtigungen zu stärken. Im Projekt lernen die Teilnehmenden ihre Rechte besser kennen und können sich miteinander vernetzen. Darüber hinaus ist Ziel des Projektes, dass die Rechte von Bewohnervertretungen weiter ausgebaut werden. Die Schirmherrschaft für die Veranstaltung hat Jürgen Dusel, der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, übernommen.

Insgesamt 90 Menschen haben an der digitalen Informationsveranstaltung teilgenommen, darunter viele Bewohnervertretungen aus ganz Deutschland. Die Bewohnervertreter*innen und Assistent*innen aus den Piloteinrichtungen des Projekts wiederum haben bei der Veranstaltung eine zentrale Rolle übernommen und etwa von den Erfahrungen, die sie im Projekt gemacht haben, berichtet. Dabei haben sie beispielsweise erzählt, was sie durch dieses bei sich vor Ort bereits anstoßen konnten und wie es nun weitergeht. Im Anschluss hatten die Veranstaltungsteilnehmer*innen Gelegenheit, den Projektteilnehmenden Fragen zu stellen und sich mit ihnen auszutauschen.

Zudem wurden die Forderungen für mehr Mitbestimmung, die die Teilnehmenden des Projekts im Rahmen ihrer Vernetzung gemeinsam erarbeitet haben, bei der Veranstaltung vorgestellt. Auch hier haben die Bewohnervertreter*innen aus den vier Piloteinrichtungen selbst berichtet und jeweils vorgestellt, welche Forderungen ihnen besonders wichtig sind.

Am Nachmittag gab es dann ein Podiumsgespräch, bei dem insbesondere die Forderungen ausführlicher diskutiert wurden. Jürgen Kirchberg, Leiter des Referates ‚Inklusion für Menschen mit Behinderung‘ im Niedersächsischen Sozialministerium, lobte das Projekt und betonte: „Inklusion, Mitwirkung und Mitbestimmung von Menschen mit Behinderungen ist ein zentrales Anliegen der Landesregierung. Bewohnervertretungen spielen hier eine wichtige Rolle. Derzeit ist noch die Heimmitwirkungsverordnung des Bundes maßgeblich; perspektivisch soll die Mitwirkung aber in einer niedersächsischen Verordnung geregelt werden. Die Ideen, Vorschläge und Forderungen, die ich heute mitnehme, werden in die Diskussion einfließen.“ Neben Jürgen Kirchberg waren Prof. Dr. Jeanne Nicklas Faust, Geschäftsführerin der Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V., Monika Blaszynski, Mitglied im Vorstand der Lebenshilfe Niedersachsen, Mitglied im Beirat Selbst-Vertreter der Lebenshilfe Niedersachsen und Selbst-Vertreterin der Projekt-Steuerungs-Gruppe, sowie Erwin Drefs, Landesvorsitzender der Lebenshilfe Niedersachsen geladen. Erwin Drefs betonte: „Bewohnervertreterinnen und Bewohnervertreter müssen selbstwirksam mitentscheiden dürfen. Es geht um den persönlichen Lebensbereich der Menschen, es geht um das Privatleben. Und wenn ich da meine Interessen vertreten will in Form von Mitbestimmung, dann muss mir das auch ermöglicht werden – beispielsweise durch Freistellung.“ Und Monika Blaszynski stellte fest „Es ist wichtig, dass wir Bewohnervertreter auf Augenhöhe mit anderen reden, auch mit der Leitung, und dass wir uns gut vernetzen.“ Und sie ergänzt: „Was ganz wichtig ist: Gute Assistenz. Und dass wir zusammenhalten. Wir sitzen alle in einem Boot, wir wollen alle das selbe, und wir sollten alle für Mitbestimmung kämpfen.“

Das Projekt „Selbstbewusst – stark und entscheidend – Stärkung der Bewohner*innenvertretungen“ läuft seit 2021 und geht noch bis 2024. Beim Projekt machen jeweils Bewohnervertreter*innen und Assistent*innen aus vier Piloteinrichtungen mit. Die Piloteinrichtungen sind die Heilpädagogische Hilfe Osnabrück, die Lebenshilfe Braunschweig, die Lebenshilfe Langenhagen-Wedemark und die Lebenshilfe Lüneburg-Harburg. Sie nehmen an Schulungen und Vernetzungstreffen teil und sind darüber hinaus im Projektbeirat aktiv. Im Rahmen von zwei zusätzlichen Schulungsrunden nehmen fünf weitere Organisationen aus Niederachsen, sowie drei Organisationen aus anderen Bundesländern am Projekt teil.

Bewohnervertretungen gibt es in jeder Wohnstätte. Das ist im Gesetz ist festgeschrieben. Gewählt wird die Bewohnervertretung von den Mitbewohner*innen. Die Bewohnervertretung setzt sich für die Interessen und die Rechte der Menschen mit Beeinträchtigungen, die dort leben, ein.

Die Lebenshilfe Landesverband Niedersachsen e.V. wurde am 13. Oktober 1962 von 10 Orts- und Kreisvereinigungen gegründet. Heute gehören dem Landesverband 115 Mitgliedsorganisationen an. Über 75 % aller in Niedersachsen tätigen teilstationären Eingliederungseinrichtungen haben sich in der Lebenshilfe Niedersachsen als ihrem Dach- und Fachverband zusammengeschlossen. Die Lebenshilfe ist Elternvereinigung, Fachverband und Trägerin von Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigung. Der Selbsthilfegedanke hat dabei große Bedeutung. Über die Akademie für Rehaberufe bietet die Lebenshilfe Fortbildungen insbesondere für Fachkräfte, Menschen mit Beeinträchtigung und Angehörige an.
Mit Standorten in Hildesheim, Wildeshausen und Hannover ist die Lebenshilfe Niedersachsen Ausbildungsstätte in der Heilerziehungspflege in Niedersachsen. Die Geschäftsstelle des Landesverbandes der Lebenshilfe hat ihren Sitz in Hannover.

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