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Repräsentative Umfrage der Aktion Mensch zeigt: Jede dritte Frau mit Behinderung sorgt sich vor finanzieller Notlage

Mehr als jede dritte Frau mit Behinderung in Deutschland ist um ihre finanzielle Situation besorgt. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage der Aktion Mensch.*

Eine dieser Frauen ist Vanessa Weber – für sie äußert sich die finanzielle Situation sogar als existentielle Bedrohung: Die 41-Jährige lebt seit ihrer Jugend mit Epilepsie, ist derzeit auf Jobsuche und alleinerziehende Mutter. „Kinder kosten Geld, Lebensmittel werden immer teurer, die Energiekosten steigen und dazu verweigert mir die Krankenkasse regelmäßig die Kostenübernahme von wichtigen Hilfsmitteln“, sagt sie. „Ich bin chronisch krank und seit 20 Jahren auf ärztliche Behandlung angewiesen. Das allein schon ist eine Herausforderung, aber die zusätzlichen finanziellen Sorgen machen mich mürbe.“

Gerne würde Vanessa Weber wieder arbeiten, um sich und ihren Kindern ein finanzielles Polster zu schaffen. Doch letztes Jahr erhielt sie aufgrund eines epileptischen Anfalls am Arbeitsplatz eine Kündigung. „Bei hoher Belastung reagiert mein Körper. Zudem gilt meine Epilepsie als nicht therapierbar – sie gehört zu meinem Leben dazu. Dafür hatten meine letzten Arbeitgeber*innen leider kein Verständnis”, sagt sie.

Aus Sicht von Christina Marx, Sprecherin der Aktion Mensch, handelt es sich hierbei um eine strukturelle Diskriminierung und keinen Einzelfall. „Frauen mit Behinderung bilden nicht nur das Schlusslicht bei Gehalt, Vollzeit- und Führungspositionen, sondern sind häufig durch Haushalts- und Familienaufgaben zusätzlich belastet“, sagt sie. Dies belegte bereits eine Studie der Aktion Mensch aus dem Jahr 2021 zur Situation von Frauen mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt.

„Wir brauchen einen Arbeitsmarkt, der sich Inklusion und Gendergerechtigkeit zur Maxime macht. Es müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die es Menschen ermöglichen, von Anfang an offen mit ihrer Lebenssituation, ihren Bedürfnissen und auch mit ihrer Behinderung umzugehen“, appelliert Christina Marx. Um Frauen mit Behinderung diesen Weg zu erleichtern, unterstützt die Aktion Mensch Förderprojekte wie „Dein Job-FINDer“. Das Angebot des Vereins FortSchritt wendet sich gleichermaßen an Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber*innen – mit dem Ziel, Menschen mit Behinderung eine dauerhafte Anstellung zu ermöglichen und damit Inklusion auf dem Arbeitsmarkt nachhaltig zu fördern.

*Für die Erhebung wurden Frauen mit und ohne Behinderung sowie die entsprechenden männlichen Bevölkerungsgruppen zu ihren derzeit größten Ängsten befragt. Insgesamt 34 Prozent der Frauen mit Behinderung nannten die Gefahr einer finanziellen Notlage als die dominierende Sorge – im Gruppenvergleich ist die Angst bei Frauen mit Behinderung damit am stärksten ausgeprägt.

Weitere Informationen zur Online-Befragung sowie Bildmaterial von Vanessa Weber finden Sie in unserem Pressezentrum unter www.aktion-mensch.de/presse.

Weitere Befragungsergebnisse und Zusatzinformationen

Gerne vermitteln wir Ihnen Interviews mit Christina Marx sowie Vanessa Weber.

Über die repräsentative Online-Befragung
Die Online-Befragung zum Thema „Sorgen der Deutschen“ wurde von Ipsos Public Affairs im Auftrag der Aktion Mensch durchgeführt. Im Rahmen der repräsentativen, quantitativen Online-Befragung wurden 200 Menschen mit Beeinträchtigung und 200 Menschen ohne Beeinträchtigung ab 16 Jahren interviewt. Die Befragung erfolgte vom 20. bis 23. Februar 2023.

PR
Foto: Vanessa Weber

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