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Wontorra: „Gesundheitsversorgung für Menschen mit Behinderungen verbessern!“

HANNOVER. Niedersächsische Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen, Petra Wontorra: „Auch im Gesundheitswesen in Niedersachsen muss Barrierefreiheit gegeben sein. Menschen mit Behinderungen müssen denselben Zugang zu ärztlichen, pflegerischen und therapeutischen Maßnahmen haben wie alle anderen Menschen auch.“

Die Beauftragten von Bund und Ländern für die Belange von Menschen mit Behinderungen kamen in der letzten Woche in Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, zu ihrer halbjährlichen Konferenz zusammen. Gemeinsam erklären die Beauftragten: „Die UN-Behindertenrechtskonvention, die in diesem Monat seit zehn Jahren in Deutschland in Kraft ist, schreibt in Artikel 25 den Menschen mit Behinderungen das Recht auf ein Höchstmaß an Gesundheit zu. Die Beauftragten erwarten, dass die Qualität der Versorgung von Menschen mit Behinderungen weiter gestärkt und Barrieren in Bezug auf gesundheitliche Einrichtungen und Dienste weiter abgebaut werden. Dabei muss der Schutz von Selbstbestimmung in gesundheitlichen Angelegenheiten für Menschen mit Behinderungen gestärkt werden. Ebenso muss der Zugang zu einer gesundheitlichen Versorgung in derselben Bandbreite, von derselben Qualität und auf demselben Standard wie bei jedem anderen Menschen gewährleistet werden.“

„Haben alle Arztpraxen in Niedersachsen einen barrierefreien Zugang? Verfügen gynäkologische Praxen über einen Lifter oder über Untersuchungsmöglichkeiten, die auch für Menschen mit schwerer Körper- und Mehrfachbehinderung nutzbar sind? Ist eine spezialisierte Versorgung von erwachsenen Menschen mit komplexen Beeinträchtigungen flächendeckend gewährleistet? Werden immer Assistenzleistungen während eines Krankenhausaufenthalts finanziert? Erhalten Menschen mit Behinderungen die angemessenen Vorkehrungen, die sie benötigen, um an Arztgesprächen teilhaben zu können? Ist der Einsatz von Tonübertragungsanlagen für schwerhörige Menschen (FM-Anlagen) bei Arztgesprächen oder von Gebärdensprachdolmetschenden gegeben? Gibt es Erläuterungen von Operationsabläufen in Leichter Sprache?“ fragt Petra Wontorra kritisch. Antworten gibt es viele, aber sind diese zufriedenstellend?

Die Einrichtung von MZEBs, Medizinische Zentren für Erwachsene Menschen mit Behinderungen, in Niedersachsen ist ein wichtiger Schritt hin zu einer verbesserten Gesundheitsversorgung. Jedoch sollte es diese Zentren als spezifische Ergänzung zur Regelversorgung auch im ländlichen Raum geben.

„Wichtig ist nach wie vor die Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen in der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Fachkräften im Gesundheitswesen. Es müssen Schnittstellen gesehen und die Versäulung überwunden werden: Es bedarf einer besseren Kooperation zwischen dem Gesundheitssystem sowie der Behinderten- und Selbsthilfe“, fordert Petra Wontorra die Verantwortlichen auf. „Das Ziel einer inklusiven Gesundheitsversorgung kann dann realisiert werden, wenn Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderungen abgebaut werden und der Blick hin zu einer auf Stärken und Potentiale ausgerichteten Sichtweise geschärft ist.“

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