Samstag, 25. Januar 2025

Internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen: Ein Anlass zur Reflexion über Inklusion und Barrierefreiheit

Der 3. Dezember steht weltweit im Zeichen des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderungen. Seit seiner Ausrufung durch die Vereinten Nationen im Jahr 1992 wird dieser Tag genutzt, um auf die Belange und Rechte von Menschen mit Behinderungen aufmerksam zu machen. In Deutschland leben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes rund 7,8 Millionen Menschen mit einer Schwerbehinderung, was knapp 9,4 Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht. Die Mehrheit dieser Menschen hat körperliche Beeinträchtigungen, viele sind älter als 65 Jahre.

Inklusion bleibt eine Herausforderung

Trotz zahlreicher Fortschritte in den vergangenen Jahren bleibt die Umsetzung von Inklusion in Deutschland eine Herausforderung. Organisationen wie der Deutsche Behindertenrat, Aktion Mensch oder der Sozialverband VdK setzen sich kontinuierlich für die Rechte von Menschen mit Behinderungen ein. Das Bundesteilhabegesetz, das die Selbstbestimmung stärken soll, wird von vielen als Schritt in die richtige Richtung gesehen. Dennoch besteht nach wie vor Handlungsbedarf, insbesondere bei Themen wie barrierefreier Infrastruktur und inklusiver Bildung.

Jana Petersen-Franke vom Zentrum Selbstbestimmt Leben Lüneburger Heide e.V. (ZSL) betont: „Dieser Tag erinnert uns daran, wie viel noch zu tun ist, um die Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention vollständig umzusetzen und eine wirklich inklusive Gesellschaft zu schaffen.“

Kritik an mangelnder Barrierefreiheit

Ein Leserbrief, der jüngst die Redaktion erreichte, verdeutlicht die alltäglichen Hürden für Menschen mit Behinderungen. In der Celler Altstadt wurden aufgrund von Absperrungen für den Weihnachtsmarkt mindestens acht Behindertenparkplätze ersatzlos gestrichen. Die verbliebenen Parkmöglichkeiten seien zudem häufig nicht ausreichend für Menschen, die auf Platz zum Ausladen eines Rollstuhls angewiesen sind.

„Es ist enttäuschend, dass in der Vorweihnachtszeit, wenn viele Menschen in die Stadt kommen, keine Ersatzlösungen geschaffen werden. Mobilitätseingeschränkte Menschen fühlen sich dadurch ausgeschlossen,“ heißt es in dem Schreiben von Anne Lappe, das auf die Situation aufmerksam macht.

Stimmen aus der Community

Der bekannte Aktivist Raúl Aguayo-Krauthausen äußerte sich kritisch: „Der internationale Tag der Menschen mit Behinderung scheint der Tag zu sein, an dem plötzlich allen Nicht-behinderten einfällt, dass es ja auch behinderte Menschen gibt. Morgen ist dann wieder alles wie gestern.“ Seine Worte verdeutlichen die Frustration vieler Betroffener über mangelnde Fortschritte und fehlendes kontinuierliches Engagement.

Appell für nachhaltige Veränderungen

Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderungen bietet Anlass, nicht nur über bestehende Probleme zu sprechen, sondern auch konkrete Lösungen einzufordern. Sei es durch den Ausbau barrierefreier Infrastruktur, die Stärkung politischer Mitbestimmung oder die Schaffung inklusiver Bildungsangebote – die Inklusion muss zur gelebten Realität werden, nicht nur zur einmaligen Debatte.

Redaktion
Celler Presse
Foto: Polina Tankilevitch / Pexels

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